Auch wenn dies sicherlich keine neue Erkenntnis ist: Rock ́n`Roll kann man nicht lernen, man hat ihn im Blut. Diese Musik ist mehr als nur eine Stilrichtung, sie ist Geisteshaltung und Lebensphilosophie zugleich. Wenn also Kai Kidd, Gitarrist der norwegischen Rockband The Carburetors, bei Konzerten ohne Rücksicht auf Verluste mit seiner teuren Gibson Les Paul Custom Shop ins Publikum springt, Feuer spuckt, auf Theken halbvolle Biergläser mit dem Fuß aus dem Weg kickt und bei jeder Show eines seiner Instrumente zerlegt, folgt er letztlich nur seinem natürlichen Instinkt. Denn The Carburetors, die bereits seit fast 15 Jahren ihr Unwesen in ganz Europa treiben, sind mit allem, was sie machen, zu 100% authentisch. Lederjacke, Bluejeans, Sonnenbrille, breitbeiniger Stand, hier werden keine Klischees bedient sondern Rock- Ideologien demonstrativ gelebt. Und wenn nötig, dem Tod lachend ins Gesicht geschaut. Deshalb der Titel ihrer neuen Scheibe Laughing In The Face Of Death, ein prächtiges Manifest handgemachter Rockmusik mit der Fähigkeit zur Hymnenbildung. Eine Scheibe, die alle Fragen beantwortet und keine Wünsche offen lässt. Rock ́n`Roll halt!
Elf Songs hat die fünfköpfige Band auf Laughing In The Face Of Death zusammengetragen, zehn brandneue Kompositionen sowie die Nummer ́Don ́t Touch The Flame`, ihren Beitrag zum norwegischen Eurovision Songcontest, mit dem sie es 2012 ins Finale ihres Landes schafften. Denn auch das ist möglich und passt zu The Carburetors: Tabus kennt diese Band ebenso wenig wie Berührungsängste. „Der Contest war eine tolle Erfahrung, zumal wir uns musikalisch nicht verbogen sondern einen für uns typischen Song präsentiert haben“, erklärt Schlagzeuger Chris ́Nitro` Lindahl. Die Resonanzen auf die Teilnahme waren durchweg positiv und haben der Band gezeigt, dass ihre Musik absolut Massen-kompatibel ist. Deshalb: „Unser Ziel ist es, mit der neuen Scheibe ein größeres Publikum zu erreichen und noch stärker als bisher die großen Live-Qualitäten der Band herauszustellen.“
Um diesem Anspruch gerecht zu werden wurde Laughing In The Face Of Death im Gegensatz zu den bisherigen drei Studioscheiben Pain Is Temporary, Glory Is Forever (2004), Loud Enough To Raise The Dead (2006) und Rock ́n`Roll Forever (2010) nicht nur von allen fünf Bandmitgliedern gemeinsam komponiert, sondern im Studio quasi
live aufgenommen. „Die komplette Band stand im Aufnahmeraum und hat die Stücke gemeinsam gespielt“, beschreibt Chris die Produktionssessions im Osloer ́DuB`- (Engineer: Endre Kirkesola) und im ́Laidback`-Studio (Engineer: Jørgen Granholt Henriksen), „das war zwar anstrengender als eine gewöhnliche Produktion, doch das Ergebnis klingt um ein Vielfaches lebendiger und dynamischer. Jetzt ist der Sound endlich so, wie ihn unsere Fans von den Konzerten kennen.“
Das vitale Aufnahmeprocedere passt perfekt zu den elf Songs. In typischen Rocknummern wie ́Shot Full Of Noise`, ́The Undertaker` oder ́The Wolves Are Gonna Howl Tonight` zeigen The Carburetors ihre große Vitalität und loten in ́(Find The Man Who Turned) Water Into Wine` die Extreme mit einer durchgehenden Doublebass sogar in Richtung Metal aus. Als bewusster Kontrast dazu das finale ́(Tonight We`re Gonna) Die Like Heroes`, eine Ballade, bei der Geir Bratland von den befreundeten Dimmu Borgir das Klavier gespielt hat. Apropos: In ́Lords Of Thunder` gibt es ein spektakuläres Duett zwischen Carburetors-Sänger Eddie Guz und Dimmu Borgir-Frontmann Shagrath. Lindahl: „Letztendlich kommen auch Dimmu Borgir aus der gleichen musikalischen Schule wie wir, sind ebenfalls mit Bands wie Motörhead, Rose Tattoo oder AC/DC aufgewachsen. Insofern passt dieses Duett perfekt.“
Passend zur Zielsetzung ist auch das Cover-Artwork, das aus der Feder des finnischen Künstlers Jan Yrlund stammt und in seiner Machart an frühe Kiss- oder Iron Maiden-Scheiben erinnert. Lindahl: „Das Artwork soll dokumentieren, dass unsere Musik kein Minderheitenthema ist und wir mit Laughing In The Face Of Death eine größere Zielgruppe erreichen wollen. Es sind einfach gute Songs mit starken Hooks und eingängigen Refrains, die mit einem kraftvollen Rock ́n`Roll-Sound ausgestattet sind.“
Das Beste: Dies gilt nicht nur für Laughing In The Face Of Death, sondern auch für die vorab ausgekoppelte Split-Single mit Psychopunch, die bereits am 19. Oktober in die Läden kommt!